Kommunikationsagentur
Die nächste Generation
„Erst war das für sie noch nicht denkbar“, erinnert sich Tilmann Schäfer. Vor sieben Jahren hatte er seine Tochter angesprochen, ob der Einstieg in seine Firma eine Option für sie sei. Damals arbeitete Gwen Armbruster in einer Stuttgarter Agentur im Eventbereich. Mit zunehmender Berufserfahrung wuchs jedoch das Interesse. Rat und Unterstützung für Vater und Tochter kamen von einem erfahrenen Agenturberater, dem Wirtschaftsprüfer und Steuerberater. „Nach der Entscheidung haben wir außerdem Gespräche mit den Mitarbeitern geführt“, sagt der 62-Jährige. „Die Einbindung des Teams in den Prozess war uns sehr wichtig.“ Mit diesem schrittweisen Vorgehen gelang der Einstieg. „Wir haben uns als Team in der Agentur gefunden“, sagt Gwen Armbruster.
Neue Kanäle erschließen
Ihr Einstieg in die Agentur gelang mit einem entscheidenden Großprojekt. Im ersten Jahr hat Gwen Armbruster die neue Agentursoftware für Finanzwesen
und Kundenverwaltung erfolgreich eingeführt. „Gwen konnte bei der Software-Umstellung ihre Projektmanagement-Skills und ihren analytischen Ansatz optimal einbringen“,
berichtet Schäfer. Dieser Start als Senior Beraterin ist jetzt vier Jahre her. So lernte sie zunächst Kunden und die Arbeit kennen, übernimmt
seit dem Eintritt in die Geschäftsführung im vergangenen Jahr nun mehr und mehr Verantwortung. Thematisch will sie bei der Wortwerkstatt
nichts verändern. Die in Kusterdingen, nahe Tübingen, ansässige Kommunikationsagentur betreut weltweit Kunden in den Themenbereichen Technik und Mobilität. „Ich erschließe aber neue Kanäle,
um unsere eigene Kommunikation zu stärken“, so die 35-Jährige. Den Kontakt mit Stammkunden und neuen Kunden will sie per Website, Newsletter, Social
Media, Podcast und Videos anders gestalten, auch als Teil einer neuen Akquise-Strategie.
Bauch und Kopf
Diskussionen gehören zwischen Vater und Tochter dazu. „Wir streiten in der Sache und finden immer eine Lösung“, sagt Schäfer. „Der entscheidende Punkt ist: Sie ist ganz anders als ich – und doch denken wir in vielen Punkten gleich.“ Von seiner langjährigen Erfahrung will Armbruster auch weiterhin profitieren: „Nach 35 Jahren läuft viel nach dem Bauch. Nach vier Jahren zählt bei mir noch vor allem der Kopf.“ Die Ziellinie, das Alter von 65 Jahren, rückt für Tilman Schäfer näher. „Wenn sie mich braucht, bin ich gerne auch länger für sie da."