IHK-Gremium zu Industrieflächen und Verkehrsentwicklung
„Die Fläche ist ein Filetstück“
Das Willi-Betz-Areal ist im Flächennutzungsplan als Industriegebiet ausgewiesen. Aus Sicht des IHK-Gremiums sollte diese baurechtliche Einordnung erhalten bleiben. Das Areal umfasst 141.000 qm Fläche, 64.000 hat die Stadt Reutlingen erworben, für die restlichen 77.000 qm hat sie ein Vorkaufsrecht. „Die Fläche ist in Lage und Größe ein Filetstück. Die Stadt sollte sie für hochmoderne industrielle Produktionstätten reservieren“, sagt Johannes Schwörer, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Reutlingen. Die Fläche sollte daher nicht für gewerbliche nicht-industrielle Ansiedlungen genutzt werden. „Reutlingen ist eine Industriestadt und muss Flächen für den Produktionskern vorhalten.“
Nadelöhr statt Verkehrsachse
Mit Blick auf die verkehrliche Entwicklung Reutlingens plädiert das Unternehmergremium dafür, die Lederstraße als vierspurige Verkehrsachse zu erhalten. Ein Rückbau würde die Erreichbarkeit der Innenstadt einschränken und damit die Betriebe in der City treffen, vor allem den Einzelhandel. Zudem benötigt Reutlingen auch nach der Freigabe des Scheibengipfeltunnels eine leistungsfähige Ausweichroute, wenn der Tunnel wegen Unfall oder Wartung gesperrt sein sollte. „Wir schaffen mit dem Rückbau ein Nadelöhr und verlieren eine wesentliche Verkehrsachse“, kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp.
Außerdem fordert das IHK-Gremium die politischen Entscheidungsträger auf, sich für die Realisierung der Achse B 312/313/464 einzusetzen. Dazu gehört vor allem die Südumfahrung Orschel-Hagen als Verlängerung des Scheibengipfeltunnels. „Wenn ab Ende des Jahres der Verkehr durch den Tunnel rollt, wird man schnell feststellen, dass eine Weiterführung dringend nötig ist", sagt Wolfgang Epp. Viel Verkehr wird dann durch Reutlingen fahren. „Die ohnehin schwierige Verkehrssituation am Knotenpunkt Rommelsbacher Straße wird sich noch einmal verschärfen“, befürchtet der IHK-Hauptgeschäftsführer. „Eine wirkungsvolle Entlastung wird nur der Bau der Südumfahrung Orschel-Hagen bringen.“
Hintergrund
Das IHK-Gremium Reutlingen ist Sprachrohr der Wirtschaft im Landkreis Reutlingen. Es bringt standortspezifischen Interessen der Unternehmen in den Meinungsbildungsprozess von IHK-Präsidium und Vollversammlung ein. Dem IHK-Gremium Reutlingen gehören über 70 Unternehmerinnen und Unternehmer aus allen Branchen an. An der Spitze des Gremiums steht Johannes Schwörer, Schwörer Haus KG, seine Stellvertreter sind Sabine Dörr, Tisoware Gesellschaft für Zeitwirtschaft mbH, und Michael Rampf, Rampf Holding.
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