Die Regionalstadtbahn und die Finanzierung

Die Chancen werden besser

Die Regionalstadtbahn kann kommen. Zumindest für die Finanzierung des Verkehrsprojektes gibt es gute Nachrichten aus Berlin.

Die Chancen werden besserFoto: Marem - Fotolia.com

Die Bundesregierung und die Länderchefs haben sich darauf geeinigt, die Mittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) über das Jahr 2019 hinaus zu verlängern. Das GVFG regelt die Unterstützung des Bundes für die Finanzierung von Verkehrsinvestitionen in den Kommunen. "Die Vereinbarung bedeutet eine große Chance für unser Regionalstadtbahnprojekt", kommentierte Reutlingens Landrat Thomas Reumann. Bisher hätte es so ausgesehen, dass das erste Modul der Regionalstadtbahn bis 2019 hätte fertig gestellt und abgerechnet werden müssen.

Im vergangenen Herbst hatte das Land zugesichert, nach der nun vorliegenden Finanzentscheidung mit der kommunalen Seite in weitere Gespräche einzusteigen. "Das Land hat eine priorisierte Berücksichtigung der Regionalstadtbahn zugesichert", berichtete Reumann. Landesverkehrsminister Winfried Hermann sprach von einem "wichtigen Erfolg." Die Zusage gebe eine konkrete Finanzierungsperspektive für zahlreiche Verkehrsprojekte und nannte als erstes die Regionalstadtbahn Neckar-Alb.

Auch die IHK bewertet die Entscheidung positiv. Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp sagte, dass "der Knoten gelöst wurde" und "der Zeitdruck vom Projekt genommen wird." Aus seiner Sicht muss es allerdings zügig weitergehen. Für die IHK sollte im Zuge des Regionalstadtbahnbaus Lückenschluss und Elektrifizierung des bestehenden Netzes Priorität haben, vor allem um die Anbindung der Region Neckar-Alb an den Hauptbahnhof Stuttgart sicher zu stellen.

Hintergrund: Die Gesamtidee und das Modul eins
Die Regionalstadtbahn soll die Innenstädte des Oberzentrums Tübingen und Reutlingen verbinden, Albstadt und den Talgang erschließen, und bis ins Neckartal, Ammertal und Ermstal reichen. Das Schienennetz, 190 Kilometer lang, spannt sich zwischen den Endstationen Bad Urach, Kleinengstingen, Herrenberg, Horb, Onstmettingen und Waldhäuser-Ost in Tübingen. Für das Großprojekt müssen noch 44 Kilometer Schiene gebaut und 166 Kilometer elektrifiziert werden. Die Kosten werden auf eine Milliarde Euro veranschlagt. Das Modul eins dieses Gesamtplans soll die durchgehende Elektrifizierung und der Ausbau der Strecke von Herrenberg über Tübingen und Reutlingen nach Bad Urach umfassen und 100 Millionen Euro kosten. Das Planungsverfahren läuft.

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Thorsten Schwäger

Thorsten Schwäger

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