Krieg bestimmt den wirtschaftlichen Ausblick

„Dem müssen wir uns gemeinsam stellen“

„Der Krieg in der Ukraine wird leider auch im neuen Jahr unser Begleiter bleiben – mit allen Auswirkungen, die bereits jetzt bei uns zu spüren sind“, prognostiziert IHK-Präsident Christian O. Erbe.

„Dem müssen wir uns gemeinsam stellen“Foto: Good Studio - stock.adobe.com

Die Folgen des russischen Angriffskrieges werden auch 2023 beherrschen. Menschen aus der Ukraine werden Sicherheit in Deutschland suchen. „Wir brauchen weiter Solidarität mit jenen, die grundlos angegriffen werden und aus guten Gründen ihre Heimat verlassen“, mahnt Erbe und ruft erneut dazu auf, den Geflüchteten zu helfen. „Das ist und bleibt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der wir uns gemeinsam stellen müssen.“

Die Wirtschaft wird im neuen Jahr weiter die Frage nach der Energieversorgung der Zukunft umtreiben. Aus Sicht des IHK-Präsidenten gilt es, bei der Neuausrichtung der deutschen Energieversorgung schneller zu werden. „Der Fokus darf nicht nur auf dem Füllen von Gasspeichern liegen. Beim Bau von großen PV-Anlagen, Windrädern und Überlandleitungen brauchen wir umgehend Genehmigungen. Der LNG-Terminal in Wilhelmshaven hat gezeigt, dass wir es können, wenn wir es wollen.“ Christian O. Erbe befürchtet, dass Versorgungssicherheit und Kostensituation den Bestand der regionalen Wirtschaft auf Dauer beschädigen werden.

Abhängigkeiten beenden
Unternehmen müssen 2023 vor allem die Diversifizierung ihrer Lieferketten vorantreiben. Schon die Pandemie hatte deutliche Hinweise gegeben, dass es nötig wird, einseitige Abhängigkeiten zu beenden. Das gilt neben der Energie auch für Rohstoffe und jede Art von Zulieferteilen, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp: „In vielen Ländern gibt es Betriebe, die gerne mit Europa und Deutschland Handel treiben möchten. Wir haben zu lange auf die immer gleichen geschaut. Das muss sich ändern und das geht auch.“

Ganz oben auf der Agenda bleibt ebenfalls der Bürokratieabbau. Immer neue Regeln behindern das unternehmerische Handeln. Die aktuellen Krisen sollten endlich deutlich gemacht haben, dass zu vielen Vorschriften „die Reaktionsfähigkeit der Behörden und damit schlussendlich die Chancen von Betrieben einschränken“, so Wolfgang Epp. „Jetzt wäre endlich die Zeit, den Bürokratieabbau ernsthaft anzugehen, bei Genehmigungen, dem Ausbau von Verkehrswegen oder Breitband sowie der Einwanderung von Fachkräften.“

Dr. Wolfgang Epp

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