Neue Wahlordnung beschlossen
Breite der Wirtschaft abbilden
Bei der IHK wird alle fünf Jahre die Vollversammlung, das höchste Entscheidungsgremium, neu gewählt. Künftig treten die Wahlbewerberinnen und -bewerber in acht Wahlgruppen an. Das hat die amtierende Vollversammlung beschlossen. Bisher sind es fünf Wahlgruppen. Neben Industrie, Handel, Unternehmensnahe Dienstleistungen, Dienstleistungen und Kreditinstitute kommen Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, Energieversorgung sowie Information und Kommunikation neu hinzu. „Mit der erweiterten Einteilung können wir die Bedeutung der Branchen und die aktuelle Wirtschaftsstruktur in der Region besser abbilden", so Erbe.
In den Wahlgruppen Industrie und Handel, den beiden größten Gruppen, wird es wie bisher Sitze nach Landkreisen geben. Dazu kommen künftig Mindestsitze für Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten und für Unternehmen mit 50 oder mehr Beschäftigten. Mindestsitze nach Betriebsgrößenklassen gibt es auch in der Wahlgruppe Energieversorgung. In den Wahlgruppen Unternehmensnahe Dienstleistungen und Dienstleistungen gibt es Mindestsitze für die Branchen Verkehr/Logistik und Handelsvertreter sowie für Gastgewerbe und Immobilienwirtschaft. „Wir wollen über die Wahlgruppen die Breite der Wirtschaft abbilden und deutlich machen, dass kleine wie große Firmen bei der IHK wichtig sind und die Region als Standort tragen."
Mehr Sitze
Insgesamt wird die Vollversammlung ab 2020 von derzeit 47 Sitzen auf 53 wachsen. Die IHK vollzieht damit nach, dass die Zahl der IHK-zugehörigen Unternehmen seit Jahren wächst, von 2012 bis 2017 etwa um über 20 Prozent. Bei der Berechnung der Wahlgruppen werden künftig drei Kriterien angelegt: 70 Prozent der Sitze bestimmen sich aus dem Ertrag der Unternehmen, 20 Prozent aus der Zahl der Betriebe und zehn Prozent aus der Zahl der Ausbildungsverhältnisse. Das Kriterium „Ausbildungsverhältnisse“ ist neu. „Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Ausbildung für die regionale Fachkräfteentwicklung soll mit einfließen", erläutert der IHK-Präsident.
Die Neuausrichtung von Wahlordnung und Wahlgruppeneinteilung ist für Erbe eng mit der Modernisierung der IHK verbunden. In den letzten Jahren hat die IHK verstärkt in Kundenmanagement, den Ausbau ihrer Branchen- und Fachnetzwerke, den Hochschultransfer sowie das „IHK-Institut für Wissensmanagement und Wissenstransfer“ und die Initiative „IHK vor Ort“ investiert. Zu den aktuellen Herausforderungen gehören für ihn die weitere Digitalisierung der IHK-Prozesse sowie die Qualitätssicherung in der Ausbildung.
Übersicht der Wahlgruppen für die Wahl 2020 und der Mindestsitze nach Beschäftigungsgrößenklassen.
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