Sicherheits- und Verteidigungswirtschaft wird wichtiger

110 Firmen liefern

„Die Sicherheits- und Verteidigungswirtschaft wird regional an Bedeutung gewinnen. Viele Betriebe können für verteidigungsrelevante Zwecke liefern“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp.

110 Firmen liefernFoto: Synthex – stock.adobe.com

Derzeit geht die IHK Reutlingen von 110 Betrieben in den drei Landkreisen der Region aus, die bereits heute Güter für verteidigungsrelevante Zwecke liefern. In der Regel liegt der Schwerpunkt dieser Unternehmen aber auf zivilen Gütern und Anwendungen. „Es gibt nicht die eine Branche, die liefert. So unterschiedlich wie die Anforderungen sind auch die Unternehmen“, sagt Epp. Dazu kommt: Nur wenige Betriebe produzieren direkt für die Bundeswehr. Oft werden Teile oder Komponenten geliefert. Die Firmen sind somit Teil der Lieferkette. 

Die IHK trägt der aktuellen Entwicklung Rechnung und hat einen Arbeitskreis Sicherheits- und Verteidigungswirtschaft gegründet. Dort treffen sich Betriebe, die bereits heute Güter für unterschiedlichste Zwecke liefern. „Diese Firmen kennen sich untereinander bisher oft wenig“, so Wolfgang Epp. 

Vom Sondervermögen des Bundes profitieren 
Neben den schon liefernden Unternehmen sieht die IHK Potenzial für weitere Betriebe. Mit der nötigen zusätzlichen Ausstattung für Abschreckung und Verteidigungsfall steigt der Bedarf bei Bundeswehr und Organisationen des Zivilschutzes. „Das Sondervermögen des Bundes wird zu signifikant steigenden Investitionen führen. Davon können auch heimische Unternehmen profitieren“, erklärt der IHK-Hauptgeschäftsführer. Voraussetzung ist jedoch, sich mit den Bestell- und Ausschreibemodalitäten der öffentlichen Hand vertraut zu machen. So organisieren die IHKs Stuttgart und Reutlingen für den 2. Juli 2025 eine entsprechende Informationsveranstaltung. 

Organisation eines Verteidigungsfalls 
Für die Organisation eines möglichen Verteidigungsfalls gibt es den „Operationsplan Deutschland“. Er regelt Verfahren, Abläufe und Zuständigkeiten. In diesen Plan ist auch die Wirtschaft eingebunden, weil es im Fall der Fälle darauf ankommen wird, das Zusammenspiel aller militärischen und zivilen Kräfte aufeinander abzustimmen. Die IHKs werden hierbei eine Rolle übernehmen und haben kürzlich dafür in Baden-Württemberg eine Koordinierungsstelle für Gesamtverteidigung eingerichtet. „Wir haben uns in Deutschland an eine lange Zeit des Friedens gewöhnt. Dabei soll es unbedingt bleiben. Wir müssen uns aber besser aufstellen, damit es auch wirklich nicht zum Verteidigungsfall kommt“, sagt Wolfgang Epp. 

Prof. Dr. Markus Nawroth

Prof. Dr. Markus Nawroth

Standortagentur und Netzwerke,
IHK-Zentrale
Position: Bereichsleiter
Schwerpunkte: Investoren-Ansiedlungsmanagement, Automobilwirtschaft, Banken, Geschäftsführer der Standortagentur Tübingen - Reutlingen - Zollernalb GmbH, Arbeitskreis Wirtschaft trifft Kirche
Telefon: 07121 201-185
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