Hochwasserschutz: Was Firmen vorher tun können

IHK Reutlingen, Tübingen und ZollernalbHochwasser: Und plötzlich steht die ganze Firma unter Wasser. Foto: victor zastol'skiy - Fotolia.com

Hochwasser kann jedes Unternehmen treffen. Das gilt nicht nur in der Nähe von Flüssen und Bächen, sondern auch hinter Hochwasserschutzanlagen wie Dämmen, falls diese überflutet werden oder brechen. Und auch fernab der Gewässer kann es beispielsweise durch Starkregen zu Überflutungen kommen. Unternehmen sollten deshalb Maßnahmen zur Eigenvorsorge ergreifen und sich rechtzeitig informieren. 

Mittlerweile gibt es für immer mehr Bereiche Hochwassergefahrenkarten. Aus ihnen geht insbesondere hervor, ob künftig Bauverbote zu beachten sind. Denn diese gelten gemäß Wasserhaushaltsgesetz für Flächen, die im Fall von Hochwasserereignissen überschwemmt werden können, statistisch betrachtet zum Beispiel alle zehn, 50 oder 100 Jahre. Deshalb werden in den landesweit in Arbeit befindlichen Hochwassergefahrenkarten alle betroffenen Flächen in unterschiedlichen Blau-Tönen markiert.

Dabei wird unterschieden, ob sie schon von einem 10- oder 50- oder 100-jährigen Hochwasser oder erst von einem Extremhochwasser beeinträchtigt werden könnten. Alle im Land bisher verfügbaren Hochwassergefahrenkarten gibt es als interaktive Karte auf der Internet-Seite des Umweltministeriums. Dargestellt sind Überschwemmungsflächen und Überflutungstiefen sowie die vorhandenen Schutzeinrichtungen.

Tipps für Unternehmen

Hochwasser-App

Die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser hat die App "Meine Pegel" veröffentlicht. Sie gibt einen schnellen Überblick über die aktuellen Wasserstände an Flüssen und Seen in Deutschland.

Die kostenfreie App wird von den Hochwasserdiensten der Bundesländer in Zusammenarbeit mit der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes betrieben. Sie hilft allen, die in der Nähe von Gewässern wohnen oder ihre Betriebe haben, sich über aktuelle Pegelstände zu informieren oder auch benachrichten zu lassen, wenn bestimmte Pegelstände überschritten werden. Neben den aktuellen Wassserständen sind zudem Wasserstandsvorhersagen oder auch tägliche Statusberichte zur überregionalen Hochwasserlage abrufbar.

Die App „Meine Pegel" liefert 1.600 Pegelstände und Wasserstandsvorhersagen für rund 300 Pegel. Sie ist für die Betriebssysteme Android, iOS und WindowsPhone verfügbar und kann über die jeweiligen App-Stores installiert werden.

Leitfaden

Das Regierungspräsdium Tübingen bietet einen Leitfaden zum Thema "Bauen in Überschwemmungsgebieten" an. Der Leitfaden erklärt, unter welchen Bedingungen Gebiete bebaut werden dürfen, in denen ein Hochwasserereignis statistisch einmal in 100 Jahren zu erwarten ist und die seit Ende 2013 nur noch sehr eingeschränkt bebaut werden dürfen. Die elektronische Ausgabe gibt es als Download auf der Website der Regierungspräsidien.

Dr. Stefan Engelhard

Dr. Stefan Engelhard

Innovation und Umwelt,
IHK-Zentrale
Position: Leiter Institut für Wissensmanagement und Wissenstransfer (IHK-IWW) / Bereichsleiter Innovation und Umwelt / Head of ESA BIC Baden-Württemberg
Schwerpunkte: Innovationsberatung, Beratung zu FuE-Förderprogrammen, ESA BIC Baden-Württemberg, Regionales Innovationsmanagement Neckar-Alb, KI-Checker Neckar-Alb
Telefon: 07121 201-158
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